Der Pellenzhof, benannt nach der Verbandsgemeinde in der er liegt, wurde 1991 gegründet und wird von Nikolaus Mosen und Sabine Becker unter dem Bioland Label betrieben. In Hannah Retterath und Tobias Meinhold hat das Ehepaar tatkräftige Nachfolge gefunden. Die Hofübergabe läuft bereits und die beiden stemmen den laufenden Betrieb nun größtenteils. Die eigenen drei Söhne des Ehepaars haben ihre Berufungen in anderen Bereichen gefunden. Der Betriebsschwerpunkt hat sich über die Jahre der Nachfrage der Verbraucher angepasst, immer auf Basis der Bioland Richtlinien. Angefangen hat alles mit extensiver Rindermast in Form einer Mutterkuhherde und dem Anbau von Kartoffeln. Die Rinder wurden später von einer Ferkelaufzucht abgelöst, teilweise mit Direktvermarktung. 2016 zog das erste Hühnermobil auf dem Pellenzhof ein, heute sind es schon drei. Pro Hühnermobil leben noch je zwei Ziegen mit den Hühnern zusammen. Dies hat sich als wirksame Abwehr gegen Greifvögel etabliert. Die erzeugten Produkte wurde zuvor als „Abokisten“ an die Kunden ausgeliefert. Als der Aufwand überhandnahm wurde ein eigener Hofladen gebaut. Zusätzlich wird ein weiterer, externer Hofladen bewirtschaftet. Für den Agrarwissenschaftler Nikolaus Mosen gehört dabei zum biologischen Ansatz dazu, dass er Tiere nur im Ganzen verkauft. Kunden können somit beispielsweise nicht nur Hühnerbrust auswählen, sondern sind dazu angehalten das ganze Huhn zu verwerten. Auch wird der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden kategorisch abgelehnt.
Seit 2013 ist der Pellenzhof nun auch LoB. Alles begann mit Schulklassenbesuchen der eigenen Söhne. Hier wurde schnell klar, dass Unterrichtsinhalte nicht die Realität auf einem Vollerwerbsbauernhof abbilden können und die Besuche sehr sinnvoll sind. Hervorzuheben ist hier der Offenstall für die Schweine, den auch Externe unter Beachtung der geltenden Hygienevorschriften betreten dürfen. Die 30 Sauen leben hier zusammen mit einem Eber, der regelmäßig ausgetauscht wird. Die Mastferkel, die zum Verkauf an Bio- Kollegen aufgezogen werden, sind vom betriebseigenen Eber (Duroc x Pietrain). Nachzuchtsauen zur Remontierung werden mit Sperma von DE Eber mit robuster Genetik besamt, sodass robuste, freundliche Tiere mit gutem Mutterinstinkt entstehen. Die Schülerinnen und Schüler lernen bei ihrem Besuch natürlich auch die anderen Tiere kennen, dürfen diese füttern und können bei den Hühnern Eier sammeln, sortieren und verpacken. Seniorchef Nikolaus Mosen erklärt auf einem der umliegenden Felder auf was es bei der Bodenbearbeitung nach biologischen Ansätzen ankommt und geht je nach Klassenstufe auch fachlich mehr ins Detail. Auch klärt er auf, welche Fruchtfolge sinnvoll ist und welche organischen Dünger besonders nachhaltig sind.
Neben Schulklassen wird die Universität Koblenz ab diesem Jahr auch Seminare auf dem Pellenzhof für Lehramtsstudierende durchführen, um die Bedeutung des außerschulischen Lernorts bereits im Studium an die Lehrerkräfte von morgen weiterzugeben. Daneben besuchen auch Behinderteneinrichtungen den Hof. Hier wird auch der aufwendige Transport nicht gescheut um den Kindern die Möglichkeit zu geben in den direkten Tierkontakt zu kommen. Für Herrn Mosen sind dabei die strahlenden Kinder das Highlight, wenn sie ein Ferkel oder ein Huhn auf dem Arm halten können, sei das herzerwärmend. Vielen Dank dafür!