| Weingut Huxel Wintersheim GbR

Betrieb des Monats Oktober 2024

Hier reicht die Familientradition bis ins Jahr 1803 zurück.
Senior Huxel erklärt Kindern die Winzerarbeit.

Unser LoB- Betrieb des Monats Oktober ist das Weingut Huxel aus Wintersheim. Hier reicht die Familientradition bis ins Jahr 1803 zurück und es ist kein Zufall, dass das Weingut den gleichen Namen trägt, wie die bekannte Huxelrebe. Fritz Huxel, ein Vorfahre der aktuellen Generation, hat zusammen mit Georg Scheu die Rebe kreiert und geformt und wurde so ihr Namensgeber. Natürlich wird sie, ebenso wie viele weitere Rebsorten, auch heute auf den ca. 15 Hektar Rebfläche kultiviert. Eine recht junge Rebsorte, genannt Phönix, zählt, neben den traditionellen Vertretern, ebenfalls dazu. Diese Rebe besticht durch ihre Pilzresistenz. Darüber hinaus werden weitere 15 Hektar Ackerfläche bewirtschaftet. Hier werden verschiedene Getreidesorten und Zuckerrüben angebaut. Früher gab es auch Milchvieh, Schweine und Hühner auf dem Betrieb. Um diese Betriebszweige rentabel weiterzuführen, wäre jeweils eine Expansion im großen Stil nötig gewesen, weswegen sich Familie Huxel dazu entschied, sich auf den Wein- und Ackerbau zu konzentrieren. Die Bewirtschaftung im Weinbau erfolgt herbizidfrei, unerwünschte Beikräuter werden mechanisch entfernt. Der Pflanzenschutz erfolge nach dem Motto „so sparsam wie möglich, so viel wie nötig“, im Einklang mit der Natur. So möchte man gute Produkte zu angemessenen Preisen für die Kunden anbieten. Dabei geht der größte Teil des erzeugten Weins in den Handel. Außerdem können Kunden den Wein ab Hof kaufen oder sich nach Hause liefern lassen.  Das Getreide wird an den Agrarhandel und die Zuckerrüben an die Genossenschaft abgegeben.
Seit 2018 ist der Betrieb auch LoB. Bauernhofpädagogin Christina Huxel-Weyer war jahrelang in der Kinder- und Jugendarbeit tätig und bringt das „richtige Händchen“ für die Schüler*innen mit.
Der LoB bietet verschiedenste Lerninhalte rund um die Themen Trauben, Getreide, Zuckerrüben, Boden, Nachhaltigkeit, etc. für unterschiedliche Altersklassen an. Die Programme im Betrieb bieten eine wunderbare Möglichkeit aktiv mitzuwirken und bereiten dabei viel Freude. Auch Kinder mit Förderbedarf durchlaufen die Programme mit großem Eifer. Vater und Bruder stehen mit dem Know-How eines Winzers und Landwirts parat, um den Schüler*innen Fachliches näher zu bringen. Im Herbst steht das Thema „Rund um den Weinstock – von der Traube zum Saft“ im Fokus. Je nach Alter der Teilnehmenden umfasst das Konzept Trauben ernten, selbst Saft pressen, Blindverkostungen und eine Kreativstation. Auch wandern die Kinder zum hofeigenen Wingertshäuschen, welches früher zur Weinbergshut genutzt wurde. Das Wingertshäuschen fasst ca. zwölf Kinder und dient beim LoB-Besuch als grünes Klassenzimmer.
Die Weinprobierstube und die Scheune stehen während des Besuchs als Aufenthaltsraum und Lernstation zur Verfügung. So können die Programme auch bei schlechtem Wetter durchgeführt werden. In der neuen Kulisse, außerhalb des Klassenzimmers, kommt es nicht selten vor, dass vermeintliche Störenfriede sich in dieser entspannten Atmosphäre wissbegierig und kooperativ zeigten. Am Ende des Besuches bekommt jedes Kind eine Flasche Traubensaft und eine Urkunde.
Für Christina Huxel-Weyer seien insbesondere die leuchtenden Kinderaugen und das positive Feedback der Teilnehmenden die treibende Kraft.
Ein Hindernis für manche Schulen auf den Betrieb zu kommen, können die enorm gestiegenen Kosten für den Bustransport sein. Es wäre wünschenswert, dass zeitnah Lösungen gefunden werden, die es Schüler*innen ermöglichen, an diesem bereichernden LoB-Programmen teilzunehmen.
Vielen Dank für das Interview.

Teilen

Zurück