Hof Bölsbach

Der zweite neue LoB-Betrieb aus 2024 ist der Hof Bölsbach der Familie Müller aus Hattert im Westerwaldkreis. Der landwirtschaftliche Betrieb wird von Ulrich und Sabine Müller geführt, seit 2023 ist Tochter Sarah Müller mit dem „Erlebnisbauernhof“ eingestiegen. Der Hof wird biologisch und als Familienbetrieb, ohne fremde Arbeitskräfte, bewirtschaftet. Die 40 Hektar Grünland rund um den Betrieb dienen den Mutterkühen mit Nachzucht als Weideflächen, sowie dem Grundfuttererwerb für den Winter. Auf weiteren 10 Hektar Ackerland wird Getreide für den Ab-Hof Verkauf und die Fütterung angebaut. Damit werden die Rinder, Hühner und Schweine versorgt. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft wird möglichst kein weiteres Futter zugekauft. Im Ab-Hof Verkaufsladen, den Sabine Müller betreut, werden hofeigene Produkte wie Fleisch, Eier, Kartoffeln und Getreide angeboten. Freitags und samstags ist der Verkauf geöffnet, denn Beratung und der persönliche Kontakt zu den Kunden ist Familie Müller sehr wichtig.
Sarah Müller ist gelernte Erzieherin und Landwirtin. Zusätzlich hat sie die Qualifikation zur Bauernhofpädagogin absolviert und erfüllt dadurch alle denkbaren Voraussetzungen, den Erlebnisbauernhof zu leiten. Sie führt auch die Lernort Bauernhof Angebote mit den Schulklassen durch. Zusätzlich können auch andere Gruppen, wie Kitas, Kindergeburtstage bis hin zu Seniorengruppen von dem Lernprogramm profitieren.
Es gibt unterschiedliche Themenfelder, wie Getreide, Kartoffeln oder Tiere auf dem Bauernhof, die in das Programm miteinbezogen werden. Nach der Ankunft auf dem Hof wird immer gemeinsam begonnen, danach lernen die Teilnehmer*innen die Tiere kennen, können sie versorgen und bei ihrem natürlichen Verhalten beobachten. Sie lernen die Getreidearten kennen und können auch selbst Mehl daraus herstellen. Der Slogan „Lernen auf eine andere Art und Weise“, den Sarah Müller für ihren Erlebnisbauernhof gewählt hat, findet in jedem Programm Beachtung. Denn dort wird durch anfassen und selbst machen gelernt. Das sei, was in Erinnerung bleibe, nicht das gesprochene oder geschriebene Wort, so Sarah Müller. Die Problematik sei, dass so viel Wissen über die Landwirtschaft bei der jungen Generation verloren ginge. Halbwissen und Fehlinformationen füllen diese Lücken, wodurch sich Landwirtschaft und Gesellschaft immer weiter voneinander entfernen. Diese Herausforderung anzugehen und durch Bildung gesunde, nachhaltige und regionale Ernährung voranzutreiben, sei ihre größte Motivation.
Wer sich diesen Vollerwerbsbetrieb gern einmal selbst anschauen und erleben möchte ist herzlich zum Tag der offenen Tür des Erlebnisbauernhofs am 05.10.2024 eingeladen! Vielen Dank für das Interview.